Ausstellung in Heiliggeist / Landshut
10. Juni – 12. August 2023 / Dienstag – Sonntag 10- 17.00 Uhr
„In spielerischer Form greift die Video-Installation von jink.one Picassos Freude an Maskerade und Spiel auf, die in einer großen Sammlung an Hüten dinglich Ausdruck fand. Und sie ironisiert Picassos Aberglauben, denn mit den Haaren ‒ auch den nicht mehr vorhandenen ‒ hatte es eine besondere Bewandtnis: Als junger Mann, so lesen wir in »Picassos Friseur«, als junger Mann war Picasso zwar ab und zu zum Friseur gegangen, aber schon seit Jahren durften ihm nur noch seine Lebensgefährtinnen die Haare schneiden. […] Picasso fürchtete offenbar, dass, wer in den Besitz seiner Haare […] käme, Macht über ihn gewinnen könne.
Damit eröffnet sich jenseits der Gemeinsamkeiten von zwei Exil-Spaniern, die beide der kommunistischen Partei angehörten, eine zweite, untergründige Verständnisebene der Freundschaft von Picasso und seinem Friseur: Eugenio Arias nahm eine Vertrauensstellung bei Picasso ein, wie sie sonst nur seine Lebensgefährtinnen innehatten. Dieser Umstand und Picassos Freude an der Maskerade bildet den Ausgangspunkt für die Video-Installation von jink.one: So wie Picasso mit dem Aufsetzen eines Hutes oder eines anderen Kopfschmucks in eine neue Rolle schlüpfte ‒ bekannt ist etwa ein Foto, das ihn mit dem Kopfschmuck eines ›Indianerhäuptlings‹ zeigt ‒, so verwandelt jink.one den kahlköpfigen Spanier ausgehend von einer Porträtaufnahme von Hubertus Hierl wechselweise in einen Punk, einen Rastafari, einen Beatnik oder einen Hipster […]“
Thomas Stangier, Direktor der Museen Landshut, anlässlich der Ausstellungseröffnung „Ein Nachmittag mit Picasso“
Picassos Friseur. Die Geschichte einer Freundschaft
am 05. August um 15 Uhr
Im Rahmen ihrer Buchpräsentation führen die Autorinnen Monika Czernin und Melissa Müller ein Gespräch mit Hubertus Hierl über seine Zufallsbegegnung mit Pablo Picasso und dessen spanischem Friseur und Freund Eugenio Arias in Fréjus vor fast genau 57 Jahren.